Steigende Staatsschulden der USA: Trump ist aber nicht schuld

Donald Trump feiert seine One, Big, Beautiful Bill. BIld: Weißes Haus

Trumps Schuldenpläne seien ein Affront gegen die ökonomische Vernunft, meint ein Kommentator des Handelsblatts. In 40 Jahren könnte die Schuldenquote des amerikanischen Staates bei 200 Prozent liegen. Das werde nicht gut gehen. Ein anderer Kommentator im selben Blatt meint gar in einem „Essay“, der Präsident schwäche „in atemberaubender Geschwindigkeit“ die stärkste Volkswirtschaft der Welt, weil das neue Gesetz eine „unkalkulierbare Schuldenwette“ bedeute.

Doch das alles sind Vorurteile aus einer Welt, die es lange schon nicht mehr gibt. 95 Prozent der Ökonomen und schätzungsweise 99 Prozent der Wirtschaftsjournalisten halten an der Fiktion fest, es gebe andere Sektoren der Volkswirtschaft, die die immer unumgängliche Verschuldung schultern würden, wenn der Staat sich zurückzöge. Allerdings wissen die meisten nicht einmal, dass es Sparen nicht geben kann, wenn sich nicht gleichzeitig in gleicher Höhe jemand verschuldet. Die Volkswirtschaftslehre ist immer noch eine verkappte Betriebswirtschaftslehre, ein Fach, das sich mit Händen und Füßen dagegen wehrt, intellektuell das Niveau der Volkswirtschaft und damit das der ökonomischen Vernunft zu erreichen (wie hier und in meinem Grundlagenbuch gezeigt).

Man kann von Trumps Gesetzespaket halten, was man will (ich halte nichts davon, weil die Verteilungswirkungen unsäglich sind), doch die Verschuldung des Staates, die infolgedessen erwartet wird, ist ohnehin unumgänglich. Eine einfache, aber kaum zu widerlegende Rechnung zeigt, dass eine staatliche Schuldenquote von 200 Prozent in den USA schon weit vor 2040 erreicht wird – und zwar weitgehend unabhängig davon, was Donald Trump an „Schuldenexzessen“ plant.

Die Ausgangsdaten

Derzeit liegt die Sparquote der privaten Haushalte der USA bei etwa 4 Prozent des BIP. Die amerikanischen Unternehmen weisen ebenfalls eine positive Sparquote auf, die zwar schwankt, aber in den vergangenen Jahren etwa bei einem Prozent des BIP gelegen hat. Hinzu kommt das Leistungsbilanzdefizit der USA, das nichts anderes bedeutet, als dass auch das Ausland „für die USA“ spart bzw. den USA – in der Größenordnung von mindestens 3 Prozent des BIP – Nachfrage wegnimmt. Summa summarum sind wir bei 8 Prozent des BIP (oder mehr als zwei Billionen US-Dollar), die in jedem Jahr an Nachfrage in der größten Volkswirtschaft der Welt fehlen.

Was soll der Staat tun? Unterstellen wir einmal, was für die USA absolut realistisch ist, dass es das oberste Ziel jedes gewählten Präsidenten ist, Rezessionen und steigende Arbeitslosigkeit zu vermeiden. Will er (oder sie) eine Rezession vermieden, muss der Präsident – auf welche Weise auch immer – die Nachfragelücke schließen. Dazu muss, da beißt die Maus kein‘ Faden ab, der staatliche Nachfrageschub 8 Prozent des BIP betragen, was heißt, dass die USA jedes Jahr ein staatliches Defizit von 8 Prozent brauchen, um über die Runden zu kommen. Ob sich damit wirklich Wachstum generieren lässt, ist eine offene Frage. Es ist nur das Minimum dessen, was man braucht, um nicht in eine Rezession zu geraten.

Dass Trump versucht, das Problem dadurch etwas zu entschärfen, dass er sich bemüht, das außenwirtschaftliche Defizit deutlich zu reduzieren bzw. ganz zu eliminieren, ist ihm nicht zu verdenken. Gelänge ihm das, müssten die staatlichen Defizite Jahr für Jahr nur bei 5 Prozent des BIP liegen. Immerhin!

Die staatliche Schuldenquote steigt enorm

Doch was bedeutet das für die Schuldenquoten des Staates in den USA? Bei einem laufenden Defizit des Staates von 8 Prozent und einem (rein fiktiven) Wachstum von 2 ½ Prozent liegt die amerikanische Staatsschuldenquote im Jahr 2040 bei über 250 Prozent. Beträgt das Wachstum lediglich 1 ½ Prozent, sind 2040 schon die 300 Prozent überschritten.

Liegt das laufende Defizit dagegen nur bei 5 Prozent, sind die USA bei 2 ½ Prozent Wachstum 2040 weit von einem Schuldenstand von 250 Prozent entfernt, sie liegen dann nur bei etwas über 170 Prozent. 250 Prozent wären dann erst im Jahr 2055 erreicht.

Man sieht, die einfache Rechnung ist brutal und überfordert schon die Vorstellungskraft der meisten Beobachter. Aber eine Wirtschaft, in der sich die Unternehmen per Saldo nicht mehr verschulden, sondern per Saldo sparen, haben alle diese Beobachter nicht verstanden. Wer Zeter und Mordio schreit, weil die staatlichen Schulden steigen, sich aber nicht mit der Rolle der Unternehmen (als Sparer) auseinandersetzt, hat einfach keine Ahnung (oder will keine Ahnung haben), wovon er spricht.

Was folgt?

Die Furcht vor einem Crash wegen der US-Staatsschulden ist vollkommen abwegig. Der amerikanische Staat tut nur das, was alle von ihm erwarten, nämlich dafür zu sorgen, dass die Volkswirtschaft auf einem positiven Entwicklungspfad bleibt und Vollbeschäftigung erreicht wird. Die Märkte wissen das komischerweise, obgleich immer wieder (wie im oben erwähnten „Handelsblatt Essay“) das Gegenteil behauptet wird. Der langfristige Zins (10-jährige Staatsanleihen) in den USA liegt, genauso wie in Europa (und Deutschland), ganz nahe beim kurzfristigen Zins. Wo soll er sonst liegen?

Gäbe es Furcht vor einem Ausfall der US-Anleihen müsste er, jedenfalls im Vergleich zu Europa, weit über dem kurzfristigen Zins liegen. Dass er über dem europäischen liegt, hat gar keine Bedeutung, sondern ist nur Ausdruck der unterschiedlichen Geldpolitik. Und die amerikanische Geldpolitik hält den Zins höher, weil das Wachstum weiterhin gut und Vollbeschäftigung erreicht ist.

Findet man keine Lösung für die sparenden Unternehmen (Unternehmenssteuersenkung ist genau das Gegenteil dessen, was man tun sollte), ist die Marktwirtschaft auf Dauer eine vom Staat nicht nur gelenkte, sondern auch permanent angeschobene Wirtschaft. Da mögen die Libertären schäumen, sie beweisen damit aber nur, dass sie nicht wissen, wovon sie reden.

Auch der weit verbreitete Glaube, man könne mit Wachstum die Zunahme des Schuldenstandes des Staates verhindern, ist naiv. Dazu müsste das Wachstum über der Nachfragelücke liegen, die vom Sparen geschaffen wird. Das geht ausnahmsweise nur dann einmal, wenn es einem Land gelingt, durch Leistungsbilanzüberschüsse die eigene Sparlücke – auf Kosten anderer Länder selbstverständlich – sehr klein zu halten. Deutschland hat das im goldenen Zeitalter von Wolfgang Schäuble (mit Leistungsbilanzüberschüssen von 7 bis 8 Prozent des BIP) tatsächlich geschafft. Trump zeigt, dass die anderen Länder so dumm jetzt nicht mehr sind.

Dieser Artikel erschien erstmals auf Flassbecks Relevante Ökonomik.

Heiner Flassbeck

Heiner Flassbeck studierte Volkswirtschaft in Saarbrücken und wurde 1987 an der FU Berlin promoviert. Er arbeitete im Stab des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und danach im Bundesministerium für Wirtschaft. Im Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin war er von 1988 bis 1998 Leiter der Abteilung Konjunktur. Im Jahr 1998 wurde Heiner Flassbeck zum beamteten Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen ernannt. Von August 2003 bis Dezember 2012 war er bei UNCTAD in Genf Direktor der Abteilung für Globalisierung und Entwicklungsstrategien. Mit Friederike Spiecker zusammen hat er in den Jahren 2020 und 2022 einen „Atlas der Weltwirtschaft“ herausgebracht, der bei Westend erschienen ist. 2024 erschien sein Buch: Grundlagen einer relevanten Ökonomik ebenfalls bei Westend.
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56 Kommentare

  1. OK, zur Kenntnis genommen, aber nicht verstanden. Da fehlt mir finanztechnisches Verständnis. Wenn ich das mal versuche, für den mittleren Pöbel nachzuvollziehen, sieht das so aus: Ich kaufe mir eine Wohnung auf Kredit und gehe davon aus, dass ich den Kredit während meines Lebens abbezahlen kann. Das ist dann wohl schon falsch? Also kaufe ich mir noch eine Wohnung, und habe doppelte Zinsen und Tilgung zu berappen. Um das bedienen zu können, nehme ich weitere Kredite auf, die meine Einnahmen um 100% übersteigen, aber ich bin dann nicht zahlungsunfähig? Natürlich kann ich die Wohnungen samt Restschuld wieder verkaufen, aber was wird aus den Zinsen, die ich bereits bezahlt habe? Die dürften für mich weg sein und die Wohnungen dazu. Nun könnte man spekulieren, dass der neuerliche Vekaufspreis über dem von mir früher getätigtem liegt und ich damit gut rauskomme, aber ich habe keine Wohnung mehr und wenn eine Wohnung nun teurer ist, muss ich auch bei Neukauf tiefer in die Tasche greifen, sofern mir das möglich ist. Ist es mir nicht möglich, bin ich pleite und habe keine Wohnung. Ist diese Herangehensweise wirklich gesund oder ist das eine kapitilistische Matrix, die irgendwann scheitern wird?

    1. Nicht fragen, machen. Ist wie mit Vollbeschäftigung, da geht es ja auch nur um Arbeit und nicht ob die Sinn macht.

    2. Wie kann man so etwas nicht verstehen und dann einen absurden Scheinvergleich bringen?
      Intellektuell reicht Grundschulniveau, um es verstehen zu können.
      Wenn es eine Zentralbank mit fiat-money-Fähigkeiten gibt, die man nur aktivieren müsste, um unbegrenzt seine Schulden bedienen zu können, sollte es doch logisch sein, dass eine Verschuldung in eigener Währung zumindest für Altschulden kein Problem darstellen kann. Außer man macht sich dieses selbst.
      Zu ihrem Vergleich mit einem Asset-Investment:
      Jede Investmentbank zahlt gerne Zinsen dafür, um Aktiva zu erwerben, deren Marktwert stärker steigt als die Zinssumme.
      Solche Banken möchten gerne stärker hebeln und damit möglichst wenig Mindestreserve vorhalten. Sie möchten sich also stärker verrschulden als es die Regeln eigentlich vorsehen.

      Das hat aber nichts mit Saldenmechanik etc. zu tun
      Es erklärt nur den betriebswirtschaftlichen Sinn gesunder Schulden.
      Und Flassbeck erklärt den volkswirtschaftlichen Sinn von Schulden. Aber keineswegs vollständig.
      Warum sammeln Unternehmen mittlerweile per Saldo Geld an und investieren es nicht, um per Mehrausbeutung ihre Gewinne zu erhöhen?
      Warum betrachtet man nur die Höhe der volkswirtschaftlichen Gesamtleistung und nicht deren Verwendung?
      Warum differenziert man bei den Privathaushalten nicht stärker.
      Manche sind gezwungen, Zwangs-zu-sparen, weil ihr Einkommen so hoch ist, dass sie dieses nicht mehr verkonsumieren können. Ein Hans-Werner Sinn bezeichnet so etwas trotzdem als Konsumverzicht.
      Wenn ein Mensch als Wirtschaftsakteur aber ein so geringes Einkommen hat, dass er alles ausgeben muss, um einigermaßen existenziell über die Runden zu kommen, hat dieser eindeutig nicht nur eine zu geringe, sondern überhaupt keine Sparquote.
      Dann kommen die Oberschlauen daher und bemängeln, dass das nicht sein darf. Denn wenn schlechte Zeiten kommen, hat dieser nichts, auf das er zurückgreifen könnte.
      Dass es diese schlechte Zeiten für diesen Nichtsparenden schon immer gab, wird dabei nicht registriert. Und dass diese schlechte Zeiten nicht vom Himmel fallen, sondern Folge davon sind, dass die genannten Dumm-Banausen die Welt für Alle erklären und ein Großteil dieser diese für richtig zu halten scheint, weil nicht massiv dagegen interveniert wird, lockt auch keine Sau wirklich aus der Hecke hervor. Dann wird ganz allgemein über Kapitalismus und Ausbeutung abgelästert, als zumindest auf Lösungen innerhalb des Systems hinzuweisen. Dabei wäre das der revolutionärste erste Schritt. Denn er würde die Karten neu ordnen und alte Gewissheiten ausbrechen.
      Insofern wäre ein verstandener Flassbeck revolutionärer als ein Marxismus, bei dem es nur um Klassenkampf und Ausbeutung geht und diese Begriffe nichts ins Diesseits materialistisch zu übertragen weiß.
      Ich weiß völlig sicher, von was ich schreibe. Aber die Bequemlichkeit und strukturelle Faulheit vieler, aus alten Denkgewohnheiten auszubrechen, hindert in aller Regel daran, etwas auch nur verstehen zu wollen.

      1. Vielen Dank für die Erklärung. Die logischen Zusammenhänge sind mir schon klar, obwohl ich keinen Grundschul-, wohl aber einen Abiabschluss habe. Sicherlich bin ich, auch aufgrund meines Alters, auch alten Denkweisen verfallen, also z,B. bin ich für die Schuldenbremse, die sicherlich vor Jahren von Leuten eingeführt wurde, die gerade so die Grundschule geschafft hatten. Ich nehme mir lediglich heraus, darauf hinzuweisen, dass ich nicht davon überzeugt bin, dass unbegrenzte Schuldenaufnahme nicht wieder einmal in einem crash endet, sowas soll es schon mehrfach gegeben haben, Natürlich wird die Menschheit, und ganz besonders die Finanzelite, immer schlauer und findet neue Wege, aber im Umkehrschluss müssen die dann in der Vergangenheit nur mit Grundschulintelligenz hantiert haben, das wäre dann ihre Erklärung,

        1. Was ist ein Crash?
          Der Verfall von Vermögenswerten?
          Warum macht sich eine Volkswirtschaft davon abhängig?
          Dieses Abhängigmachen ist der eigentliche Crash.
          Verschuldung und Verschuldung sind nicht immer dasselbe. Eine Verschuldung in der eigenen Währung ist etwas anderes als die Verschuldung in einer Fremdwährung.
          Warum sollte eine Volkswirtschaft die Produktion einschränken, wenn sie sich dafür in ihrer eigenen Währung verschulden „muss“?
          Sie sollte natürlich erst versuchen, ihre Einnahmenbasis zu vergrößern und das auch bei der richtigen Klientel. Und das wäre auch volkswirtschaftlich gesund.
          Aber wenn die herrschende Ideologie dies verhindert, dann sollte man zumindest versuchen, im Rahmen dieser Ideologie Freiräume zu schaffen. Ich brauche keine Große Depression, obwohl ich einer der ganz Wenigen bin, der damit zurecht käme.

          1. > Aber wenn die herrschende Ideologie dies verhindert

            Die Geldmächtigen verstehen durchaus die Zusammenhänge. Aber weil sie immer reicher (mächtiger) werden wollen, nutzen sie ihren gesellschaftlichen Einfluss, wachen über die diskursiven Freiheitsgrade in Wissenschaft und Gesellschaft und es es kommt Ideologie dabei raus.

            1. Ich bezweifle, dass die sogenannten Geldmächtigen die Zusammenhänge verstehen. Würden sie es tun, hätten sie den Schäuble posthum schon längst virtuell gesteinigt.
              Geldmächtige haben per se einen Scheuklappen-Blick und verstehen gerade nicht, was sie mit ihrer Einfalt alles riskieren. Denn die unteren 40 % brauchen diese im Zweifel nicht. Wenn das aber eine kritische Masse dieser 40 % begriffen hat, können sich auch die oberen 60 % berechtigt Sorgen machen. Und die Spitze dabei ganz besonders.

          2. „Sie sollte natürlich erst versuchen, ihre Einnahmenbasis zu vergrößern und das auch bei der richtigen Kliente“

            Geeeeenau, hören Sie genau zu Herr Wunderlich. „Bomb the shit out of this subhumans and make them democrazy lovers!“

            Alter, der könnte dir wahrscheinlich auch einen Eimer Sand in der Wüste aufschwatzen.

        2. @ Wunderlich:
          Die Erklärung von Salden kann unmöglich einer unbegrenzten Schuldenaufnahme das Wort reden. Denn beim Ausgleich der Salden ist per se Schluss.
          Wie kann ein Marktteilnehmer Schulden/Giralgeld aufnehmen, welche jenseits der Grenzen des Kreditwesensgesetzes liegen, wie Sie es eindeutig so beschrieben haben?
          Flassbeck deutet darauf hin, dass Bestandsgrößen und deren Veränderung von Flussgrößen abhängig sind. Jede Steuereinnahme des Staates kann nicht gespart werden. Und was auf diese Weise nicht gespart wird, braucht sich ein Staat auch nicht verschulden. Um eine solche Abhängigkeit zu begreifen, reicht in meinen Augen Denken auf Grundschul-Niveau.
          Warum bekam ein Friedman übrigens den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften?
          Und was sagt das für seine Kontroverse mit von Hayek aus?
          In meinen Augen ist der Gründer der Mont-Pelerin-Society zumindest gelegentlich nicht fähig gewesen, auf Grundschul-Niveau zu denken.
          Das haben Monetaristen diesem voraus.
          Aber Monetaristen begreifen andere Restriktionen nicht, welche das Say’sche Theorem aushebeln.

      2. Aber sicher weißt du von was du schreibst und weil du weißt von was du schreibst, steigst du auch gleich mit einer doppelten Diffamierung ein. Was du im weiteren Text, intellektüll daher kommenden Kapitalistensprechs, munter fortsetzt. Begründen muß man dabei nichts. Nur die Leitplanken aufstellen.

        Ist klar daß es euch um Lösungen, besser Stabilisierungsversuche, innerhalb eures Schneeballsystems geht. Nur wird das nichts mehr.

        1. Wenn ein Schwachkopf zu wenig versteht und mich als Teil eines Schneeball-Systems vermuten muss, weil ihm weder Geist noch Charakter andere Freiräume lassen, kommt solch verbaler Stuss raus.
          Das was ich oben formuliert habe, hat noch kein Kapitalist jemals gedacht. Wenn es anders wäre, müsste es ja Beispiele dafür geben. Aber Bürokraten geht es um Systemveränderung als Selbstzweck und nicht um die Menschen und deren Wohl.

          1. Ja, gewiss, mal wieder vorm Spiegel getippt Mietmaul. Freiraum schwatzen nachdem er ihn zunächst mal beschränkt hat. Du darfst mir auch den Arm aus der Sonne nehmen.

            Aber mal zu deinem Stuß, keine Ahnung wo hier jemand von Marx geschwatzt hat, aber solche Signalwörter sind euch, beim Begrenzen des Rahmens und natürlich zur Freund-Feind Markierung, wesentlich.
            Probleme hast du auch beim Bedeutungsinhalt von Begriffen, reaktionär erscheint dir revolutionär. Aber vermutlich ist das bereits jenseits vom von dir bemühten Grundschulniveau, einer der ersten Richtanstaltungen für eure formierte Gesellschaft. Danach wird es ja zusehends fachidiotischer. Fachidioten ein wesentliches Element eures Kontroll- und Selbstlegitimierungsmechanismus.

      3. Werter Wunderlich
        machen Sie bloß nicht den Fehler, das verstehen zu wollen. Daran kann man nur scheitern. Dass Sie das nicht verstehen, liegt nicht etwa an einem Mangel an Sachverstand, den hier andere vorgeben zu haben. Dass Sie das nicht verstehen, liegt daran, dass Flassbeck Unsinn redet. Und Unsinn kann man nicht verstehen, wer es versucht, scheitert oder schlimmer noch, zweifelt an sich selbst.
        Flassbeck hat einpaar Theorien auswendig gelernt wie die, dass den Guthaben eine gleiche Menge an SChulden gegenüberstehen (müssen). Zitat Flassbeck: „dass es Sparen nicht geben kann, wenn sich nicht gleichzeitig in gleicher Höhe jemand verschuldet“. Wenn also die Schulden des einen wachsen, steigen die Guthaben der Geldgeber. Das ist so in dieser Allgemeinheit der Theorie richtig. Denn nach dieser Theorie muss jedem Kredit ein Guthaben in gleicher Höhe gegenüberstehen. Daraus machen die Theoriemonster alla Flassbeck, dass SChulden gleich Guthaben sind. Das ist so allgemein, dass man es schlecht widerlegen kann. Aber in der Wirklichkeit ist es falsch. Klar: Es kann nur jemand Geld verleihen, der auch welches hat, also ein guthaben hat. Das ist richtig, aber nicht in der Allgemeingültigkeit, wie die Flassbecks in ihren intellektuellen Kurzschlüssen den Eindruck vermitteln. Das sind Gedankenspiele, Hirngespinste, aber keine Realität.
        Denn die Theorie fängt an zu kippen, wenn man die Wirklichkeit betrachtet am Beipiel der Wohnungen, die Sie beschrieben haben. Sie kaufen sich eine zweite Wohnung und beleihen die erste. Sie geraten in finanzielle SChwierigkeiten und verlieren beide. Das ist Schicksal, aber es passiert. Was aber, wenn Sie keine zweite kaufen, sondern die erste ganz normal tilgen? Das ist nämlich die Realität, die mit Flassbecks Theorie (und nicht nur seine) der Gleichheit von SChulden und Guthaben nicht mehr eingefangen wird. (In einer Diskussion mit ihm vor Jahren an der Uni Trier, wollte er an diesem Gedanken dann auch nicht mehr weiter mit mir diskutieren) Wenn der Kredit getilgt ist, also keine Schuld mehr besteht, dann müsste ja auch das Guthaben verschwunden sein. Denn das definiert sich nach solchen SChwachsinnstheorien über die SChulden. Wenn die Schulden des Kreditnehmers getilgt sind, also Null sind, was ist dann mit dem Guthaben, das doch diesen SChulden in gleicher Höhe gegenüberstehen müsste – in der Theorie. Das müsste doch dann auch Null sein. Ist es aber nicht. Die Bank hat ihr Geld zurück, das sogar durch die Zinsen noch mehr geworden ist. Und der Kreditnehmer ist schuldenfrei. Was ist dann mit dem Zaubersatz der Flassbeckschen Geldtheorien? Dann es vorbei mit „dass es Sparen nicht geben kann, wenn sich nicht gleichzeitig in gleicher Höhe jemand verschuldet.“ Da ist niemand mehr verschuldet und trotzdem ist wieder Guthaben vorhanden, also Gespartes. Und dann zeigt sich, welch ein Blödsinn diese Theorie ist und was für Naseweise gerade jene sind, die als Dummköpfe bezeichnen, die diese Theorien anzweifeln, Die Gesundebeter und hirnlosen Nachplapperer dieser Theorien sind die Dummköpfe und die Wunderlichs sind jene, die über gesunden Menschenverstand verfügen.

      4. Auch du meine Güte @Luck, was ist denn das für ein SCwachsinn? Das ist so schwachsinnig, dass es keiner versteht, und die es nicht verstehen, bedanken sich auch noch bei Ihnen. Klar, wer so auftritt, erweckt den Eindruck, dass er Ahnung hat, denn er wirft mit Begriffen um sich, die in diesem Zusammenhang Unsinn sind. Aber sie blenden wunderbar und weil die anderen diese Begriffe nicht kennen, glauben sie, dass Leute wie Sie Ahnung haben von dem, worüber sie reden.
        Dieser „absurde Scheinvergleich“ von @wunderlich ist nur deshalb ein „absurder SCheinvergleich“ weil er SIE aus dem Tritt bringt. Denn Sie können nicht arumentativ widerlegen, was vorgetragen wird. Sie fliehen in Beleidigungen und zweifeln an der Intelligenz des @wunderlich. Der ist nicht dumm. Dumm sind Sie, denn Sie können nicht argumentieren, weil Sie selsbt die Vorgänge nicht verstehen. Stattdessen werfen Sie mit Begriffen und Darstellungen um sich, die mit dem Thema gar nichts zu tun haben (Fiat-money-Fähigkeiten, Asset-Investment – hört sich gut an, kennt nicht jeder, hat aber keinen Zusammenhang mit dem Thema, aber es blendet und verdeckt ihre eigene Unfähigkeit, die Zusammenhänge zu erklären). Zumal es zum Thema auch gar keinen Zusammenhang gibt.
        Und danach kommt nur noch wirres Zeug, das nichts erklärt, sozusagen von Kuchenbacken auf Arschbacken. Lieber Freund @Wunderlich, zweifeln Sie nicht an sich selbst. Ihr Einwand war klüger als der SChwachsinn, den @luck von sich gibt und auch klüger als die Hirngespinste von Flassbeck. Aber er ist halt Professor und deshlab denken die meisten, dass es Hand und Fuß hat, was er von sich gibt. Hat es aber nicht. Es ist wirres Zeug, das sich schlecht widerlegen lässt, denn es stürzt keine Brücke ein, die sich auf solche Theorien stützt. Dann wäre nämlich der Unsinn offensichtlich. So aber kann man damit Bücher füllen, Lehrstühle besetzen und sein Geld verdienen. Es sei den Flassbecks gegönnt. NUR: zweifeln Sie nicht an sich selbst, weil Sie den Quatsch nicht verstehen.

        1. Wenn ein Rüdiger Rauls mit Denken auf Grundschul-Niveau überfordert ist, weil er keine Abhängigkeiten von Salden erkennt, dann mag er solche Personen für schwachsinnig erachten, die eine solche Abhängigkeit trotzdem erkennen.
          Richtig liegt er damit aber trotzdem nicht. In dessen Augen aber sehr wohl. Liegt er jetzt also richtig oder nicht. Zuerst behaupte ich, dass er nicht richtig liegen kann. Später nehme ich diese Aussage zurück und behaupte – mit der Restriktion „in seinen Augen“ versehen – dass dies sehr wohl sein kann. Können solche sich widersprechende Aussagen nach den Maßstäben der Aussagenlogik (und damit mathematisch) richtig sein?
          Wenn ich etwas schreibe, beachte ich Schlüssigkeit und nicht, wie ein Begriff in den Augen eines anderen klingen mag. Klingen kann er dabei nur in dessen Ohren und das auch nur virtuell. Ob und wie so etwas dann klingt, hängt wieder von der Interpretation des „Detektierenden“ ab. Und solche Gedanken sollte ich mir also machen, als hätte ich nicht genügend anderes zu tun, um meine Zeit nicht auf andere Weise sinnvoller verplempern zu können.

  2. Nur eine Frage am Rande:

    Was würden den weit höhere Steuern für Ultrareiche und Konzerne bedeuten. Angesichts der Exit-Tax und anderen Besteuerung die auch für im Ausland lebenden reichen US-Amerikaner, fällt dann nicht ganz so viel weg, wie wenn hier das Kapital ins Ausland fliehen täte, oder sehe ich das falsch? Könnte man damit das Defizit (etwas) durch Umverteilung von oben nach unten reduzieren, in dem man so die Nachfragelücke verkleinert?
    Ich weiß, dass angesichts der Macht der Oligarchen in den USA das absolut unwahrscheinlich ist… Es sei denn die Armen des Landes würden endlich mal denen mal zeigen wie man gemeingefährliche Psychopathen eigentlich behandeln sollte.

    Ja… Das Guthaben des einen, ist die Schuld eines anderen… Streichen wir mal eben das private Guthaben von allen Milliardären auf 100 Mio… Notfalls mit Gewalt! Schließlich üben die auch aufgrund ihrer Macht massive Gewalt auf die Gesellschaft aus!

    Aber was träume ich.

    Dazu würde ich gerne mal die Meinung von Ihnen hören, Herr Flassbeck.

    1. „OK, zur Kenntnis genommen, aber nicht verstanden. Da fehlt mir finanztechnisches Verständnis. Wenn ich das mal versuche, für den mittleren Pöbel nachzuvollziehen, sieht das so aus: Ich kaufe mir eine Wohnung auf Kredit und gehe davon aus, dass ich den Kredit während meines Lebens abbezahlen kann. Das ist dann wohl schon falsch? Also kaufe ich mir noch eine Wohnung, und habe doppelte Zinsen und Tilgung zu berappen. Um das bedienen zu können, nehme ich weitere Kredite auf, die meine Einnahmen um 100% übersteigen, aber ich bin dann nicht zahlungsunfähig? “

      Genau. Wir packen den Scheiß schön zusammen und lassen uns von den Ratingagenturen (die wir bestechen oder erpressen) ein AAA+ was auch immer bescheinigen, und nennen das je nach Tagesform oder Kokainspiegel CDO oder CDO hoch ².

      Kapische?

      1. Tommy hat eben nichts verstanden und kritisiert die Ideologie von vor 2 Jahrzehnten. Aber nicht strukturell, sondern nur kosmetisch. Denn nur für das reicht es bei ihm.

        1. Geeenau, da ist er endlich aufgeschlagen. Brav.

          Wenn es etwas gibt von dem Ihr im Casino wahrlich genug habt, dann ist es Glaubwürdigkeit.

          1. BTW, ich hab zwar nichts dagegen wenn Overton findet das mein Beitrag besser unter dem von Forumant „n.b“ passen würde, aber geplant war meinerseits eigentlich auf den Beitrag von Forumant „wunderlich“ zu antworten.

            Wieso habt ihr meine Antwort jetzt unter den von n.b gepackt?

            Aber wie gesagt, hier unten gefällt es mir eigentlich auch ganz gut.

          2. Du Arschloch, um mit Verlaub Tacheles zu reden, Tommchen!
            Ich bin Arbeiter und richtiger Malocher, dessen bisherige Lebensleistung auf diesem Gebiet auch von zweien nur schwerlich zu bewältigen gewesen wäre.
            In einem bin ich aber überhaupt kein solcher. Denn mir geht nahezu jede Urlaubserfahrung in der Fremde oder Nähe ab und beim Skifahren war ich auch noch nie.
            Wer übrigens preist hier gelegentlich das Gold-Kasino an?
            Ich dagegen stelle jede Restriktion in Zweifel und beziehe mich auf das Grundsätzliche: Bedürfnisse und die Frage, wie deren Befriedigung zu organisieren ist auf Basis der gegenwärtigen Umstände….

            1. Und? Was willst du jetzt von mir und wieso pinkelt dein Köter ständig auf meinen sau teueren Rasen?

              Ich kann auch andere Geschütze auffahren! Meine Anwälte halte ich im Käfig du ……

    2. Weit höhere Steuern für diese Kreise würde bedeuten, dass sich auch deren Salden ändern würden. Dann müsste der Staat diese nicht substituieren/ersetzen, um keine Große Depression bzw. die Folgen einer Brünningschen Politik nicht nur zu riskieren, sondern billigend in Kauf zu nehmen.
      Aber Ökonomie ist für zu viele eben immer noch zu sehr Psychologie und keine harte, aber logische Saldenmechanik.

      1. @Luck:
        Ist ja klar dass man das Geld, was der Staat von den Reichen nimmt, entsprechend auch selbst ausgibt für die nötige Infrastruktur und anderen Investitionen…
        Die meisten Reichen haben eh das Geld irgendwo geparkt oder irgendwo virtuell am laufen, wo sowieso nichts realwirtschaftliches abgeht. bspw. Hochfrequenzhandel… Eine Tobinsteuer von 0,05-0,1% wäre toll!
        Noch einmal: Die Firmen investieren nicht, sondern sparen oder spekulieren an der Börse (Sekundärmarkt), die nur sehr begrenzt etwas mit der Realwirtschaft zu tun hat.

        Eine Abschöpfung des Geldes was man den Ultrareichen wegnimmt muss zum größten Teil in die Realwirtschaft weitergeleitet werden. Aber bis zu 20% davon kann man problemlos nehmen um es für den Schuldenabbau des Staates zu nutzen…

  3. Nach dieser bestechenden Logik müsste die Schweiz tendenziell doppelt so viel Staatsdefizit hinlegen wie Deutschland, da dort die Sparquote doch ca. doppelt so hoch ist…

    Der Zusammenhang ist so nicht gegeben, die u.s.-Staatsdefizite gleichen nichts aus, schon nur deshalb, weil ein grosser Teil via Korruption irgendwohin versickert, also mitnichten eine Nachfragelücke schliesst. Gewiss gibt es keine angebbare Grenze, die automatisch zum Staatsbankrott führen würde, das ist von Staat zu Staat, Situation zu Situation sehr verschieden. Aber eins ist sicher, es gibt in jedem Fall irgendwo einen Punkt, an dem das Vertrauen so weit geschwunden ist, dass die Refinanzierung unmöglich wird. Nicht nur bei Argentinien…

    1. Es ist keine bestechende, sondern nur ganz einfache Logik.
      Und diese trifft auch für die Schweiz zu.
      Alles andere wäre ein Wunder.

      Eine wirklich emanzipatorische Sichtweise würde bei den zentral wunden Punkten ansetzen und nicht eigene Erklär-Defizite als Wundermittel hochpreisen.

  4. off-topic
    Hat Neuber sie noch alle im Oberstübchen?

    Chefredakteur: „Telepolis“ soll nicht mit „bestimmten Autoren“ in Verbindung gebracht werden

    „Die Kritik an der Sperrung aller „Alt-Artikel“ sei Neuber zufolge ein „Sturm im Wasserglas“ gewesen. Die „lautesten Kritiker“ seien die Autoren, „deren Inhalte problematisch sind“.

    Diese früheren Autoren seien keine Journalisten sondern „Missionare“, die „eine bestimmte Botschaft unter die Leute bringen wollen“ – dafür hätten die Autoren das Magazin „missbraucht“.

    Ein Teil der Kritiker gehöre einer „geschlossenen Szene“ an, die sich um Neubers Vorgänger Florian Rötzer schare und dort „ihrer Wut“ Ausdruck verleihe.“

    Quelle: https://multipolar-magazin.de/meldungen/0285

    1. Neuber scheint wirklich paranoid zu sein. Pathologisch paranoid, wie sehr, sehr viele in der Politik und im Journalismus und anderswo. Das ist extrem gefährlich. Das ist Narzissmus. Diese kennen keinerlei Grenzen, wenn ihr Wahn gefährdet wird. Ihre Wahnwelt, dass sie die allergrößten und unfehlbar sind.
      Überhaupt keine Grenzen. Ich bin sicher, die wollen Barbarossa 2.0. Das wäre Deutschlands Ende, aber nicht wie ’45 sondern wie in „The Day After“.

    2. Ist Neuber in irgendwelcher Form relevant?
      Und wenn nicht: Warum beschäftigt man sich mit diesem und nicht mit dem Beitrag des Herausgebers relevanter Ökonomik?

    3. Mal ganz ehrlich, wie lange wäre denn das noch mit „Telepolis“ gutgangen? Ein Magazin das die NSA-Satellitenüberwachung aufdeckte, in dem der Widerstand gegen Vorratsdatenspeicherung und BKA-Gesetz organisiert wurde ist doch immer ein Störfaktor. Aber in einer Umbruchsituation also in den 1990er und frühen 2000er Jahren als sich durch die Übernahme des Ostens das Kapital auch im Westen neu sortierte von den Mächtigen tolerierbar. Aber jetzt in der Krisen und Kriegssituation eher nicht. Neuber ist jetzt der den Laden abräumt und zeitgeistkompatible macht (vielleicht geht der Laden auch unter immerhin will die heise Group mit Mindfactory Computerhändler werden, da liegen die Prioritäten vielleicht woanders) Immerhin muß Florian Rötzer das nicht selbst tun, sein Projekt zu zerstören und hat hier auf Overton die Möglichkeit es weiter zu führen. Ob jedoch Overton den gleichen Einfluß wie das frühe telepolis haben oder ob es eher so eine Art „Geduldete Opposition“ sein wird – wird sich noch zeigen.

    1. Flassbeck behauptet gerade das Gegenteil. Aber die schon Seit-74-Klugen kapieren das anscheinend ein halbes Jahrhundert später immer noch nicht. Und ich behaupte, dass dies in einem weiteren Jahrhundert immer noch so sein wird.

    2. Doch doch… Gerade er selbst hat das verstanden.
      Und da die Unternehmen nicht mehr investieren (Schulden machen), muss es jemand anderes machen. Da der Privathaushalt das nicht im relevanten Ausmaß kann muss es der Staat machen. Anders funktioniert es nicht.
      Langfristig hingegen sollte man schon überlegen was man ändert.
      Eine Möglichkeit wäre die Unternehmen dazu bekommen dass diese wieder statt zu spekulieren investieren.

      Aber wie genau? Keinen blassen Schimmer. Ich bin nur Laie und kenne mich allenfalls rudimentär mit der Materie aus…

  5. Zunächst: Flassbeck-Ultras – unite!

    Dann:

    Die Volkswirtschaftslehre ist immer noch eine verkappte Betriebswirtschaftslehre, ein Fach, das sich mit Händen und Füßen dagegen wehrt, intellektuell das Niveau der Volkswirtschaft und damit das der ökonomischen Vernunft zu erreichen

    🤣👏👍

    Und hier lästern Leute noch über Astrologie. Gender-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften sind der größte Müll. Niemand braucht dieses Zeug. Und niemand braucht die Auguren, die die zugehörigen „Lehrstühle“ tagtäglich hervorbringen. Astrologie und Glaskugeldreher sind dagegen immerhin noch unterhaltsam. Aber stellen Sie sich einmal vor Ihr Kind würde eine Jus-Inge oder ein BWL-Justus – da fragte sich doch sofort jeder, an welcher Stelle man bei ihm gescheitert wäre, wie der Nachwuchs nur so abgleiten konnte. Die Nachbarn würden doch sofort raunen. Will man das?

    Ich kann mich da nur wiederholen: Wenn ich eine Tochter hätte, die für BionDreck „forscht“, einen Sohn, der für Springer schreibt, oder Zwillinge, die für Rheinmetall als „Meister aus Deutschland“ tätig wären und neue Mordwerkezuge schüfen – ich glaub, ich würd‘ abhauen. Jeder Strichjunge in diesem Land hat weniger Dreck am Stecken als das niederste Mitglied der Berliner Blase mit ihren Presstituierten, Paragraphenfummler und Zahlenauguren.

    Unterstellen wir einmal, was für die USA absolut realistisch ist, dass es das oberste Ziel jedes gewählten Präsidenten ist, Rezessionen und steigende Arbeitslosigkeit zu vermeiden.

    Und ich dachte immer, dass es das oberste Ziel eines jeden gewählten Präsidenten und Premiers ist, die Profite seiner Mäzene und Magnaten zu vermehren. Aber im Rahmen von Aufstandsprophylaxe wird man sicher auch versuchen die notwendigen Rezessionen und Arbeitslosigkeit nicht zu sehr ausufern zu lassen. Nicht, dass die Leute noch auf krumme Gedanken kommen…

    Die Furcht vor einem Crash wegen der US-Staatsschulden ist vollkommen abwegig.

    Das mag sein, aber darum geht es ja nicht. Selbst wenn das eine Tatsache wäre – sie ist völlig unerheblich. Flassbeck betreibt ja seit Jahrzehnten Kärrnerarbeit gegen Schulden-, Inflations- und sonstige Mythen, schreibt gegen (vorgebliche) Dummheit an wie Bolle – es ist letztlich Sisyphusarbeit. Er kann sich da – wie er immer so schön sagt – selbst auf den Kopf stellen, er wird nichts bewirken. Denn es geht nie um Tatsachen oder Fakten. Es geht darum, was Tatsache oder Fakt sein soll. Eine Menge deutscher „Talkshow-Ökonomen“ und Beamte im Finanzministerium mag „dumm“ – treffender: ideologisch radikalisiert – sein. Aber die Entscheider sind keine dummen Gustl. Die folgen konkreten Interessen und wenn es heißt, dass man den Staatshaushalt für dieses und jenes „Projekt“ plündern muss, dann sagt man das den Leuten nicht offen ins Gesicht – dann greift man lieber auf eine Angst zurück, denn mit der lässt sich alles verkaufen.

    Und der Supermarkt der Angst hat ja auch einfach jede Menge panic pigs im Supersparangebot parat, die man Woche für Woche durchs globale oder zumindest das deutsche Dorf treiben kann. Schon alleine aus Gründen von divide et impera. Viren, Klima, böser Russe / Mullah / Kinäs, Ausländer, Terror, Kriminalität, BSE, BVB, Männer, Arbeitslose, Linke, Rechtsextreme, Ökos, Umweltsäue, Alte, Junge, Inflation – oder eben Schulden. Gibt nichts, womit man die Leute nicht ängstigen, ablenken und aufhetzen kann. Zum Öffnen des Geldbeutels und Verkaufen ihrer Köpfe und Körper bringt. Obwohl doch – einen gibt’s vor dem sich kaum einer fürchtet. Nein, nicht Fleischkäs. Auch aus Fleischkäs kann man eine Angst zaubern. Ich meine den Staat. Vor dem soll sich niemand fürchten, zu dem sollen sich stattdessen alle – flüchten. Unter die Fittiche von „Vadder Staat“ – dem guten Hirten. So gut, dass er für all die Probleme verantwortlich ist. 🤷‍♂️

    Gerade für Inflation und Schulden. Niemand zwang ja die Bundesregierung die Pandemiemaßnahmen oder Russlandsanktionen zu verhängen oder die Nord Streams zu sprengen und mit all solchem Dreck jene angebotsseitigen Preisschocks zu provozieren, als die Herr Flassbeck die „Inflation“ zurecht demaskiert hat. Japan hat zum Beispiel andere / weniger Sanktionen verhängt.

    Aber die Leute glauben eben lieber, dass die „Inflation“ wegen der „Schulden“ morgen hinter dem nächsten Busch hervorspringt und „wir“ deshalb alle den Gürtel enger schnallen müssen. Und rücken brav ihre Leiber und Sparschweinderl raus. Ja, Glaube ist schon was Komisches. Aber in Zeiten, in denen die alten Religionen zurückgehen, sucht man sich eben neue Heilsversprechen. Und läuft anderen Messiassen hinterher. Wenn also die Frau in der Tagesschau das so verkündet, es so von taz bis FAZ schallt, es der Kollege, die Mutti, der Opa, die Nachbarn – die ganze Staatssicherheit eben – so sagen – ja dann muss es ja wohl einfach stimmen! Und dann müssen „wir“ alle sparen und „uns“ am Riemen reißen. Schon allein unserem lieben „Vadder Staat“ zuliebe. Er soll ja nicht in Schulden ertrinken, der gute. *Gacker*

    Der amerikanische Staat tut nur das, was alle von ihm erwarten, nämlich dafür zu sorgen, dass die Volkswirtschaft auf einem positiven Entwicklungspfad bleibt und Vollbeschäftigung erreicht wird.

    Die Staatsverehrung Flassbecks ist natürlich einer der Malus bei ihm. Aber die Beschreibung ist gar nicht so falsch. Man müsste sie nur etwas akzentuieren:

    Der amerikanische Staat tut nur das, was die herrschende Klasse von ihm erwartet, nämlich dafür zu sorgen, dass ihre Profite auf einem positiven Entwicklungspfad bleiben und ein möglichst höher Abschöpfungs- und Ausbeutungsgrad beim zur Verfügung stehenden nutzbaren Menschenmaterial erreicht wird.

    Bitte noch gendern, dann kann das raus.

    Da mögen die Libertären schäumen, sie beweisen damit aber nur, dass sie nicht wissen, wovon sie reden.

    Die sogenannten Libertären sind ja eben keine „Libertären“ – die wollen den Staat ja beileibe nicht abschaffen, sondern nur umfrisieren, für ihre Zwecke. Sie sind Liberale. Liberale, die mehr oder weniger Ordo drauf sind. Der Milei hat den Staat ja auch nicht verschrottet, er hat ihn bloß zu seinem Claim gemacht – und die Polizei, das Staatsorgan schlechthin, auf diejenigen Leute gehetzt, die gegen seine „Reformen“ protestierten. Während Mu(r)sk so viel Staatsknete abgreift, wie 100 000 pöse Hartzer in einem ganzen Jahrtausend nicht ausbezahlt bekämen. (Die Hartzer sind wohl einfach zu faul für echte Kriminalität.)

    Echte Libertäre wollen den Staat abschaffen und auch das ganze Wirtschafts- und Währungssystem. Ein anderes System an seiner statt errichten, eines, in dem man sich über Schulden, Inflation und Geld nicht mehr den Kopf zerbrechen braucht. Und Lehrstühle für sinnvollere Tätigkeiten freiräumt.

    Wenn man all diese Libertären in Deutschland an einem Ort versammeln würde – wäre die Turnhalle bei Ihnen um die Ecke immer noch halbleer. Denn mit solch Verrückten will einfach keiner gesehen werden. Aber dafür mit der so „erfolgreichen“ Jus-Inge von Tochter und dem BWL-Justus von Sohn, der jeden Tag so hart „arbeitet“.

    1. Ein Dumm-Pinsel wie Musk auf volkswirtschaftlichem Gebiet (von Philosophie ganz zu schweigen) ist eben auch nur ein Knecht des Plusmacher-Syndroms. Und da dieses zur Sucht und Unreflektiertheit führt, kann man dies auch als Wahn deklarieren.

      Flassbeck verehrt nicht unbedingt den Staat. Er weiß nur, dass dieser gewisse Probleme als lender of the last ressort lösen kann, wenn gewisse Gegebenheiten vorhanden sind.
      Er ist ja nicht dagegen, gewisse Probleme erst gar nicht entstehen zu lassen, wenn man sich auf sein Ziel eines außenwirtschaftlichen Gleichgewichts bezieht. Dass er dabei die eigentliche Ursache für Export- Interessen bei Unternehmen nicht sieht oder diese benennt, steht wieder auf einem anderen Blatt.
      Die grundsätzliche Frage, warum man als Saldenknecht des ökonomischen Prinzips fungieren muss, stellen aber auch viel zu wenige Linke. Und wenn diese nur auf die Mehrwert-Ausbeutung verweist und die wesentlich schlimmere Ausbeutung in.Form falscher Verwendung des Sozialprodukts bzw. der grundsätzlichen Nichtentstehung von Angebot, weil es sich aufgrund mangelnder Zahlungsfähigkeit nicht rechnet, verschweigt, wird eine solche Linke nie wirklich relevant werden können.
      Auch Arbeiter, welche unreflektiert in der eigenen Plusmacher-Logik gefangen sind und kein Problem damit haben, dass für anstrengendere Arbeit teilweise kein Drittel entlohnt wird bzw. werden kann, sind dabei ein zentrales Problem.
      Der junge Marx hat klar aufgezeigt, wie sich die Notwendigkeit gewisser Arbeit von ihren Zwängen lösen kann und damit leicht vonstatten geht, was man u.a. in meinem Arbeitsalltag eindrucksvoll illustriert bekommen würde.
      Aber dann kommen die Stirner-Adepten mit ihrem Nichtwissen und ihrer Ignoranz und meinen, die Welt besser mit ihren Scheuklappen erklären zu können.
      Was kann das Leben mehr bereichern als die Handlung, mit welcher die Not eines Anderen gelindert wird und dieser damit wieder Halt und Zutrauen findet, falls man zu dieser fähig und aus tiefster Überzeugung auch willig ist? Natürlich wäre ein reduzierte Nützlichkeitsvorstellung ein Hindernis, welche nur in den herzlosen Kategorien eines homo oeconomicus denken und bilanzieren kann. Aber ist der der davon befreite Mensch nicht zu mehr in der Lage? Braucht er wirklich die Gerte von oben, welche auch als Gebot Gottes bezeichnet wird, um gut zu handeln, und nicht vielmehr den Zugang zu seinem Herzen und damit das Freilegen der Steine auf diesem Wege? Diese Steine sind übrigens nichts anderes als die Ideologie Adams, welcher Herrschaft und Privilegien anstrebte und auf diese Weise das Paradies, das Himmelreich in seinem Herzen zerstörte.
      Das ist übrigens eine klar materialistische Deutung, welche Vulgär-Materialisten nie begreifen können, solange sie sich nicht aus ihrer Eigensucht befreit haben.
      Edel-Kommunisten wie eine Elly Maldaque oder ein Humanist wie Tolstoi haben das klar formuliert. Bei Tolstoi ist vielleicht zu kritisieren, dass er das Bestreben von Sozialisten, durch eine bewusste Steigerung der Produktivität ohne kapitalistische Restriktionen die existentiellen Bedürfnisse von Menschen einfacher zu befriedigen, nicht ausreichend beachtet hat. Aber dafür kenne ich ihn zu wenig und habe genügend wichtigere Dinge zu tun, um diese Nebensächlichkeit eingehender zu behandeln.
      Das Wichtigste ist damit bereits geschrieben.
      Es muss nur noch verstanden werden.

      1. „Flassbeck verehrt nicht unbedingt den Staat. Er weiß nur, dass dieser gewisse Probleme als lender of the last ressort lösen kann, wenn gewisse Gegebenheiten vorhanden sind.“

        Lass mich raten wie er „solche Sachen“ „lösen kann“, Mit Bomben nach irgend etwas schmeißen?

        1. Helicopter-Ben hatte von Geld und nicht von Geld-Bomben gesprochen.
          Aber Geld allein half 2008/9 auch nicht aus der Krise. Da bräuchte es administrativ doch noch erheblich mehr.

      2. Ich denke wir beide liegen hier gar nicht so weit auseinander, aber wir kommen wohl aus unterschiedlichen Richtungen.

        Danke zunächst für den Hinweis auf Elly Maldaque – die kannte ich bisher nicht, aber sie erscheint mir als ein besonders luzides Beispiel für ein Staatsverbrechen. Zur Weimarer Zeit muss ich auch allgemein noch viel mehr (und Kritisches) lesen.

        Sie meinten noch:

        Flassbeck verehrt nicht unbedingt den Staat.

        Nun, er setzt aber – jetzt mal außerhalb der volkswirtschaftlichen Ebene geschaut – oft auf ihn als Problemlöser. Das ist zumindest mein Eindruck, wenn er in Interviews noch zu anderem befragt wird. Etwa auch bei Migration etc. und er war ja auch selbst als Staatssekretär für ihn tätig. An so was habe ich gedacht. Er ist eben kein Revoluzzer – da habe ich prinzipiell keine Probleme mit, ich teile wie gesagt einige seiner Punkte und Analysen oder finde sie hilfreich, aber andere wieder nicht.

        Ansonsten:

        So sehr ich die MMT als eine Brückenkraft sehe, gerade im Gegensatz zu den Marktfetischisten, so sehr bin ich eben was das sonstige Gebaren der Staaten betrifft kritisch. Ich mag den Staat aus vielerlei Gründen nicht, wie man ja an meinen Beiträgen merkt. Und ich bin wohl einfach sehr idealistisch, denn ich schätze noch immer sehr den Ehrgeiz und Mut, den viele Menschen im Spanien nach dem 19.07.1936 hatten, als sie sich von Staat, Markt und anderen Institutionen emanzipierten und völlig neue gesellschaftliche Experimente wagten. Überwindung von Arbeit, Geld, Staat, Markt – das hat in einigen Regionen durchaus zu klappen begonnen, wurde dann aber gerade mit deutscher Hilfe kaputt gebombt. (Katalonien / Nordostspanien ist natürlich auch durch eine andere Weltanschauung, durch kollektivistische Prinzipien und gemeinsames Tätigsein (anstelle von Maloche / Arbeit) und eine starke Institutionenkritik (schon allein wegen der jahrhundertelang gewachsenen Gegnerschaft zu Landlords und Kirche) anders gepolt gewesen als Deutschland, wo solche libertären Experimente niemals Früchte tragen konnten.) Das nur als Hintergrund, denn das ist einfach ein bei mir zu beachtender, prägender Punkt.

        Ich denke, dass Leute, die was verändern wollen, so einiges aus der MMT ziehen könnten. Sie könnte wie gesagt als Brücke dienen. Nämlich indem sie die ökonomische Macht des Staates nutzt, um Strukturen aufzubauen, die langfristig eine dezentralisierte, gleiche und (insbesondere von Autoritäten) freie Gesellschaft ermöglichen. Ich sehe ja bekanntlich Steuern als Raub und wenn man jene für kleine und mittlere Einkommen abschaffen und sie stattdessen nur noch allgemein zur Steuerung der Geldmenge etc. verwendete, wäre das ja schon mal was. Zumal in Ländern, in denen die Revolution nicht gleich morgen zur Verfügung steht. So ein Schritt würde zumindest mal die Ungleichheit verringern und gleichzeitig die finanzielle Autonomie vieler Leute stärken. Man könnte – wo es nicht möglich ist, Geld und Institutionen sofort zu überwinden – versuchen mittels MMT zumindest die materielle Basis für neue lokale Gemeinschaften und für Selbstorganisation zu schaffen. Diese Gemeinschaften könnten später alle notwendigen Ressourcen direkt verteilten, ohne zentrale Besteuerung und sonstiges Tralala, wie Souchy es dokumentiert hat. Auch eine Förderung von / für Gemeingüter(n) ähnlich den kollektivierten Betrieben im damaligen Katalonien ließe sich angehen. Oder die Etablierung von lokalen Währungen / geldlosen Tauschsystemen, deren Verwaltung in der Hand der Gemeinschaften läge. Das wäre die Basis für die sukzessive Unabhängigkeit von Staat, Markt und anderen Institutionen. Und sobald lokale Gemeinschaften erstmal autark sind, kann die zentrale Autorität schrittweise zurückgefahren werden. Natürlich ist das kein einfacher Weg. Natürlich brauchte es da erst einmal ein gewisses Bewusstsein, brauchte es einen hohen Grad sozialer Organisation und die Bereitschaft die Macht von Institutionen aufzulösen. Aber schon der erste Gedanke ist ja für viele verrückt – man ist ja das Steuer„zahlen“ gewöhnt. Wie kann man sie da für kleinere und mittlere Einkommen abschaffen wollen? Das sind doch Verrückte! Tja.

        (Verzeihen Sie, wenn das alles zu gaga klingen oder Aspekte aus der MMT-Theorie falsch wiedergeben beziehungsweise ihr und anderen Theorien Unrecht tun sollte. Ich bin weder Ökonom noch mit Leseschwerpunkt auf Ökonomie versehen und habe hier nur aus dem Gedächtnis Aspekte und Ideen aus Keldons „The Deficit Myth“ oder Ehnts Einführungsband mit meinen Erinnerungen an das Vorgehen in Katalonien zu verbinden versucht.)

        Okay, auf andere Punkte will ich nach Möglichkeit noch eingehen. Ich hatte heute zwei Stunden Schlaf, einen Kernspin und null Kapazität für tieferes Durchdenken, daher verschiebe ich das Weitere besser mal.

        Gruß

        1. Lieber Altlandrebell,
          eine Antwort eilt überhaupt nicht.
          Zuerst wünsche ich Ihnen eine gute Besserung Ihrer gesundheitlichen Befindlichkeit.

          Ich selbst habe weder Kelton noch Ehnts Einführungsband gelesen. Aber mit Herrn Ehnts habe ich in der MMT-Gruppe auf Facebook sehr wohl diskutiert. Und über ihn habe ich vor einem Jahr auf einer im Internet übertragenen Veranstaltung in Stuttgaet erfahren, dass Neo-Keynesianer streng in Gleichungsmodellrn denken.
          Dann hat man aber diese neoklassische Resteikrion am Hals, die sich kein fähiger Analyst antut, wenn ihm das Mitwohl seiner Menschen wirklich am Herzen liegt.
          Sie brauchen weder formaler Ökonom noch einen Leseschwerpunkt auf diesem Gebiet haben. Denn Sie können denken und haben das Herz auf dem richtigen Fleck.
          Wenn das vorhanden ist, dann kann man fehlende Kenntnis oft im Internet finden und die Interpretation bekommt man selbst hin.
          Ich bin über den Begriff „MMT“ vor noch keinen drei Jahren zufällig gestolpert. Über Inflation hatte ich mir zuvor Gedanken gemacht und gewisse Zentralbank-Fähigkeiten kannte ich schon damals. Das reichte, um am 21. August 2021 auf eine Baustelle gegenüber einem kurz anwesenden Bauherrn zu äußern, dass sich ein Staat sehr wohl Geld schaffen könnte, ohne dass er dies als Schuld und damit als Belastung für die Zukunft deklarieren müsse, solange dies die Skalierungsfähigkeit der Produktionsmittel zulässt. Von Krugman kenne ich auch nur den Begriff „economies of scale“. Den Inhalt und die logischen Erklärungen habe ich mir selbst gemacht. Ein Ketzer wie ich scheut sich nicht davor, eigenständig zu denken und zu handeln. Was steht gleich wieder im Vorwort des ersten Bandes des Kapitals von Marx?

          Jetzt muss ich es dabei bewenden lassen, weil ich aufstehen muss.
          Einen schönen Tag an Sie in diesem Zusammenhang!

      1. Können Sie nicht ein schickes Buch schreiben?

        Im Prinzip ja. Ich habe ein Steinbock-Stellium und einen Zwillings-Aszendenten, die mich dazu befähigen sollten. Und Venus in Wassermann, die meine freiheitliche Ader unterstreicht. 😂🤣

        Allerdings gibt’s ja zu den Themen ja bereits jede Menge Bücher (im Trotzdem Verlag, bei Unrast, Graswurzelrevolution und Co.) von Leuten, die da aktiv und noch weitaus tiefer in den Themen drin sind. Ich bin ja nicht mal Anarchist, „nur“ freiheitlicher „Selberaner“.

        Es müsste sich zudem ein Verlag für so was erst mal finden. Westend ist jetzt eher sozialdemokratisch oder altliberal, aber nicht libertär. Ich glaube nicht, dass Herr Karsten daran interessiert wäre. Falls er hier mitliest, kann er aber gerne auf mich zukommen. Ein schönes Buch à la „Freiheit stirbt mit Sicherheit“ – darüber wo hier und heute die Freiheit plattgemacht wird – nun… vielleicht wäre das doch was. Schreiben Sie ihm also am besten! 😉

  6. Heiner Flassbeck geht fast gar nicht darauf ein, dass unser Geld wegen der Art der Geldentstehung bei den Kreditvergaben der Banken für eine Art Bezahlen mit Schuldscheingeld ausgerichtet ist.

    Die vielen US-Staatsschulden haben insofern etwas mit der Art der Geldentstehung zu tun.

    Es gibt das Video:
    Heiner Flassbeck: Warum wir MEGA-Schulden brauchen – und Trump Recht hat // Mission Money

    Hierzu:
    Heiner Flassbeck hat insofern recht, weil wir die Staatsschulden insofern benötigen, weil das System sonst kollabieren würde.
    Beim ständigen Konjunktur machen mit immer mehr Staatsschulden gibt es aber das Problem, dass es immer alle Bürger sind, in deren Namen die Politik Schulden macht, damit Geld in Umlauf gelangt.

    Es gibt dann zwar einen Wirtschaftswettbewerb, jedoch wird dieser nicht mit dem Fleiß der Einzelbürger, sondern mit der Macht von Superreichen und Konzernen gewonnen.

    Vergleichsweise wenige Personen nehmen immer schneller das viele Geld ein, das doch wegen der Art der Geldentstehung bei den Kreditvergaben bei den Banken doch ursprünglich eher nur für eine Art Bezahlen mit Schuldscheingeld vorgesehen war.

    Die breite Bevölkerung, in deren Namen die Politik aber ständig mit einer immer schneller ansteigenden Neuverschuldung Geld in Umlauf gebracht hatte, bleibt mit der Zeit dauerhaft auf immer größeren Schuldenbergen sitzen, weil es auch immer mehr Geld in der Welt gibt.

    Die vielen Schulden bezahlen wir etwa beim Einkaufen oder über die Steuern.
    Die breite Bevölkerung kann ihre vielen Schulden, vor allem auch diejenigen wegen der Art der Geldentstehung, dann später nur bei dem unwahrscheinlichen Ereignis später wieder abbauen, dass eben auch die Superreichen ihr vieles Geld wieder ausgeben.

    Dass unser Geld trotz der rasant ansteigenden Geldmenge überhaupt noch einen Wert hat, hat etwas mit der sog. Geldillusion zu tun. Geld hat nicht deshalb einen Wert, weil es positive Geldwerte abbildet. Vielmehr ist Geld für die meisten von uns einfach nur knapp.

    Heiner Flassbeck beschäftigt sich zwar mit dem Sparen und sagt diesbezüglich auch vieles richtig.
    Er geht aber überhaupt nicht darauf ein, dass Geld sich nicht zum Sparen eignet, weil Geld auch keine positiven Werte abbilden kann.
    In Wirklichkeit sind die Guthaben der einen einfach nur die Schulden der anderen.

    Dann beschäftigt sich Herr Flassbeck zwar mit den Ungleichgewichten bei der Außenwirtschaft, nicht jedoch damit, dass Geld sich nicht für den Außenhandel eignet, weil es wegen seiner Schuldscheinfunktion auch gar keine Schnittstelle zur Realwirtschaft hat.

    Wer den Kapitalismus verstehen will, der sollte sich stattdessen besser ein Video von Volker Pispers anschauen wie etwa „Kapitalismus: Der Glauben an die freie Marktwirtschaft | Volker Pispers … bis neulich“.

    1. Dass Schuld-Geld die einfachste Form ist, um ökonomisches Handeln zu animieren, haben zumindest Monetaristen verstanden, sofern sie ihre Materie wirklich kennen.
      Aber die anderen Restriktionen blieben Monetaristen bisher verborgen. Wäre dem anders, würde man nicht nur auf die Höhe des Zinssatzes schauen, sondern auch auf das andere.
      Der Außenhandel lässt sich also über Barter-Geschäfte besser abwickeln als über Zahlungsmittel, welche auf Verschuldung beruhen, diese aber nicht zu deuten wissen und nur Angstneurosen hervor ruft.

  7. Wenn man haufenweise Geld drucken muss, um Alles und Jeden zu korrumpieren oder mit Beschäftigungspolitik Wähler zu gewinnen, braucht man sich nicht wundern, wenn daraus keine Leistungen resultieren, für die jemand sein Geld ausgeben will. Das beschriebene Nachfragedefizit resultiert aus mangelndem Angebot, weil zu Viele sich auf Schutzgelderpressung eingerichtet haben, sich also schon für’s Stillhalten oder Mitlaufen bezahlen lassen.

    1. Warum benennt sich ein Dummkopf Querkopf?
      Saldenmechanik hat etwas mit fehlendem Angebot zu tun?
      Mangelnde Nachfrage ist keine Folge von zu geringer Kaufkraft Nachfrage-Williger? Noch nie Altlandrebell gelesen und sein Hinweis auf Toast-Zeiten?
      Warum muss man Dummheit derart breit treten, dass sich Balken nicht nur biegen?

      1. Wollen Sie etwa behaupten, dass zu wenig Geld unter den Leuten ist? Vielleicht ist es nur schlecht verteilt und deshalb wissen Viele nicht wohin damit. Wenn der Staat seine Einnahmen dorthin verteilt, wo er die meisten Steuern zurückbekommt, häuft sich das Geld zwangsläufig bei Denen, die schon Alles haben.

        1. Habe ich nicht eindeutigst auf die Verteilung verwiesen?
          Was hindert eine Gesellschaft daran, zumindest die Menschen, die sich einbringen (wollen) ausreichend im Rahmen der potentiellen Leistungskraft einer Volkswirtschaft zu alimentieren, wenn diese ihre Scheuklappen abgelegt hat, von denen eine Scheuklappen „Schäuble“ bezeichnet wird.

          1. O.K., ich hatte Ihren Kommentar an @Altlandrebell nicht gelesen.
            Dass jemand für’s Unterlassen bezahlt wird, ist für mich eine äußerst fragliche Form des Wirtschaftens. Zugegeben: Es funktioniert, wie das organisierte Verbrechen mehrfach bewiesen hat.

  8. Richtig. Wenn der Staat einen Kredit in Höhe von einem Prozent des BIP aufnimmt, dann kauft er dafür Waren und Dienstleistungen, die dann ein Wachstum von einem Prozent generieren. Die Volkswirte machen um diesen einfachen Sachverhalt immer einen Nebelvorhang. Aber es ist so. Ohne die Schulden hätten wir jenen Schrumpfkapitalismus, den Karl Marx prognostiziert hat. Eine Schuldenbremse wird wohl in absehbarer Zeit kein Staat mehr etablieren. Das deutsche Beispiel war zu abschreckend.
    Trump bewege sich damit innerhalb der kapitalistischen Notwendigkeit, meint der Artikel. Aber auch hier könnten die Möglichkeiten begrenzt sein. Amerikanische Staatsanleihen waren über Jahrzehnte der sichere Hafen der Anleger. Insbesondere in Zeiten eines drohenden Kriegs wollte man Anleihen der stärksten Militärmacht haben. Aber das Vertrauen wackelt. Die Anleger wollen mehr Zins. Und gerade da, wo sich bisher alle sicher fühlten, kann plötzlich Panik ausbrechen.
    Was, wenn es eskaliert? Der IWF konnte nach dem Krieg alle Staatspleiten verhindern. Aber wenn die USA ins Rutschen kommen, die fängt er nicht. Was dann andere Staaten mitreißt. Wäre das schlimm?
    Aus meiner Sicht nicht allzu sehr. Man hätte dann eine Stunde Null und wäre schuldenfrei. Und es wäre der wünschenswerte Donnerschlag, der ohnehin notwendig ist, um die Wahnsinnigen zur Räson zu bringen.

    Die Kriegstreiber meine ich.

  9. Wir faseln über Dinge und tun so als wäre $€¥£¢ irgendwie etwas souveränes ist, ist leider für sehr sehr viele Staaten mit ihren Zentralbanken nicht der Fall, das tut die BIS.
    Hier geht es nicht um Wissenschaft, sondern um das verschleiern von Institutionen /Personen etc.
    ‚Epstein didn’t kill himself‘!

  10. Eines ist sicher: Die Außenstände von Heiner Flassbeck sind mit höchster Wahrscheinlichkeit absolut gesehen deutlich geringer als die des performantesten Schuldenmachers aller Zeiten. Die hohe Kunst besteht eben darin, mittels Steuerhinterziehung immer höhere Schuldenberge mit einem gigantischen Privatvermögen zu kombinieren.

  11. Frage an Radio Eriwan: Kann die Staatsbank unbegrenzt Geld drucken? Antwort: Im Prinzip ja, die Frage ist, ob es dann noch jemand haben will.

    Antizyklische Geldpolitik macht natürlich Sinn (also das Gegenteil von der Schuldenbremse), aber immer weiter Schulden machen ist nichts weiter als Umverteilung vom Staat zu seinen Schuldnern, also in erster Linie an die Wohlhabenden – zu denen sicher auch unser Heiner gehört. Bald gibt es ein Rattenrennen: Wer bekommt mehr vom Staat: Die Rüstungskonzerne durch Rüstungsaufträge oder die Reichen über ihre Zinseinnahmen

    Wer viel Schulden hat ist erpressbar. So ist Deutschland 1923 den Bach runter gegangen, 1989 das kommunistische Polen und die Sowjetunion und irgendwann geht es den USA genau so. Die machen es im Moment wie die Mafia: Sie erpressen sich die Kohle und besorgen sich damit Waffen um noch besser erpressen zu können. Das wird noch eine Weile gut gehen, aber ob das Geschäftsmodell auf die Dauer trägt, wird man sehen.

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